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Völlig losgelöst zu Olympiatickets geschwebt

Zwei in Deutschland geborene Sportlerinnen verstärken die Segelnation Österreich in spektakulären Disziplinen.

Lorena Abicht (iQFoil).
Lorena Abicht (iQFoil).
Alina Kornelli (Formula Kite).
Alina Kornelli (Formula Kite).

Als "Regatta der letzten Chance" war die Segelwoche vor Hyères in Südfrankreich ausgeschrieben. Zwei Sportlerinnen aus Österreich nützten diese Chance: Alina Kornelli (Formula Kite) und Lorena Abicht (iQFoil) flogen den Tickets für Olympia im Sommer an selber Stelle geradezu entgegen, denn in ihren Disziplinen sind sie mehr in der Luft als im Wasser.

Möglich machen es die Foils: Diese Tragflügel lassen Boote und Surfbretter abheben. Sie sind bereits in fünf der zehn olympischen Segelklassen üblich. In nunmehr sechs Klassen ist Österreich bei Olympia vertreten. Vorausgesetzt, die von Kornelli und Abicht eroberten Quotenplätze werden vom ÖOC bestätigt. Die 23-jährige Kornelli verwirklichte ihren großen Traum mit Platz zwei im Semifinale vor Hyères. Die in Bayern geborene Tochter einer Österreicherin und eines Deutschen ist bereits seit ihrem zehnten Lebensjahr auf Surfbrettern unterwegs, nach Österreich wechselte die Enkelin von Mühlviertler Großeltern vor zweieinhalb Jahren ob der besseren Chancen auf Olympia. "Der Nationenwechsel war immer in meinem Hinterkopf", sagt sie. Mangels eigener Kitefoil-Athletinnen nahm sie der OeSV mit offenen Armen auf. Eine Verletzung bremste zwischenzeitlich ihr Projekt Olympia, aber die für den SC Kammersee startende Kornelli nützte ihre letzte Chance.

Die in Hamburg geborene Lorena Abicht segelt zwar schon seit ihrer Kindheit und war im 49erFX bei den Spielen in Tokio als Vorschoterin von Tanja Frank mit dabei (Platz 17), aber in der Surfklasse iQFoil war sie kompletter Neuling. "Angefangen habe ich mit einem einfachen Windsurfkurs", erzählte sie. Eiserner Wille und unzählige Trainingsstunden haben sich bezahlt gemacht: "Ich bin unendlich glücklich. Ich habe alles gegeben - und es hat sich voll ausgezahlt."

Abicht wäre die erste Österreicherin in einem olympischen Windsurfbewerb. Seit 1984 ist Surfen olympisch, seit 1992 sind auch Frauen dabei. In Sydney 2000 holte der Oberösterreicher Christoph Sieber Gold in der damaligen Mistral-Klasse. Er ist mittlerweile als Chef de Mission einer der wichtigsten Olympiafunktionäre Österreichs.

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