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Platz eins bei Bundeswettbewerb: Julia Planitzer holt sich die Lehrlingskrone

Der Ebener Lehrling wusste sowohl beim Landes- als auch Bundesbewerb zu überzeugen. Ihre selbst-gefertigten Kojen beeindruckten die Juroren und die 17-Jährige sicherte sich sowohl in Salzburg als auch in Österreich den Titel als bester Tapezierer- und Dekorateurlehrling.

Der Landesinnungsmeister Markus Kirchmayr gratulierte zusammen mit Corinna und Johann Kirchschlager Julia Planitzer (2.v.l.) zum Sieg im Bundeslehrlingswettbewerb. 
Der Landesinnungsmeister Markus Kirchmayr gratulierte zusammen mit Corinna und Johann Kirchschlager Julia Planitzer (2.v.l.) zum Sieg im Bundeslehrlingswettbewerb. 

Vorhänge nähen, polstern, Boden legen, tapezieren, Montage von Sonnenschutz sowie der Verkauf und die Kundenberatung: All das gehört zum Beruf der Tapezierer und Dekorateure. Und kein Lehrling im Land Salzburg kann das besser als die junge Ebenerin Julia Planitzer. Der 17-jährige Lehrling der Firma Kirchschlager in Altenmarkt stellte mit ihrer Koje zum Thema "Golden Hour" beim Landeswettbewerb der Tapezierer und Dekorateure ihr Talent unter Beweis und sicherte sich den ersten Platz. "Wir hatten immer sehr engagierte und talentierte Lehrlinge - sie ist aber unsere erste Landesmeisterin und das macht uns sehr stolz", freut sich Corinna Kirchschlager, Geschäftsführerin von Raumausstattung Kirchschlager in Altenmarkt. Deshalb werden die Werke der jungen Ebenerin auch in den Räumlichkeiten des Betriebs in Altenmarkt für jedermann sichtbar präsentiert und ausgestellt werden.

„Golden Hour“-Koje brachte Julia PLAnitzer den ersten Platz in Salzburg.
„Golden Hour“-Koje brachte Julia PLAnitzer den ersten Platz in Salzburg.

Von der Tapete bis zur Montage: Alles wird selbst gemacht

In einem Zeitraum von acht Stunden schuf die junge Ebenerin beim Wettkampf in Kuchl eine Koje, die einem Sonnenuntergang entsprechen sollte. "Dabei musste ich mich um alles - vom Tapezieren über das Dekorieren und Bodenlegen bis hin zum Polstern - selbst kümmern", erklärt Julia Planitzer. "Die Zeit ist dabei der größte Gegner und man lernt unter Druck, schnell und dennoch genau zu arbeiten." Hier kommt eine große Stärke der jungen Ebenerin ins Spiel. "Ich schaffe es, schnell eine genaue Vorstellung von einem Projekt zu haben."

Alles selbst gemacht: Die Koje „Purple Rose“ brachte Julia Planitzer Platz eins beim Bundeslehrlingswettbewerb.
Alles selbst gemacht: Die Koje „Purple Rose“ brachte Julia Planitzer Platz eins beim Bundeslehrlingswettbewerb.

Mit "Purple Rose" zum Bundestitel

Für die frischgebackene Landesmeisterin ging es nach ihrem Erfolg in Salzburg am vergangenen Wochenende nach Niederösterreich zum österreichweiten Vergleich. Auch dort wusste die Pongauerin zu überzeugen, beeindruckte die Jury mit ihrer Koje "Purple Rose" auf ein Neues und sicherte sich erneut den grandiosen ersten Platz. "Wir freuen uns riesig für unseren Lehrling Julia Planitzer. Sich gegen eine so leistungsstarke Konkurrenz durchzusetzen, zeigt ihr riesiges Talent", schwärmt Corinna Kirchschlager. "Für so einen Erfolg muss einfach alles passen - vom Lehrbetrieb über die Berufsschule bis hin zu den Eltern."

Zum Beruf gekommen ist Planitzer dennoch etwas zufällig. "Ich habe mich einfach mal bei Kirchschlager vorgestellt, war dann drei Mal Schnuppern und fand meine Leidenschaft", unterstreicht die junge Pongauerin, die in ihrer Freizeit mit der Ziehharmonika auch musikalisch aktiv ist.

Lehrlinge zu finden, wird zusehends schwieriger

Dass ein so zeilstrebiges und engagiertes Lehrmädchen heutzutage Seltenheitswert hat, weiß auch Corinna Kirchschlager: "Wir suchen seit längerer Zeit nach einem neuen Lehrling, um unseren Ausbildungsplatz zu füllen. Doch die Suche gestaltet sich schwierig. Es ist schade, denn der Beruf als Tapezierer und Dekorateur ist eine wunderschöne Arbeit, in der man sich hervorragend verwirklichen kann."

Was eine Lehrtätigkeit bei Kirchschlager besonders auszeichnet, ist die praxisnahe Ausbildung. "Im ersten Lehrjahr versuchen wir, das nötige Rüstzeug zu vermitteln, um den Lehrlingen nach zwölf Monaten nur noch über die Schulter blicken zu müssen", schildert Kirchschlager. Julia Planitzer fand in dieser Hürde ihre Stärke: "Es ist zwar eine Herausforderung und Verantwortung, so schnell im Beruf auf eigenen Beinen zu stehen. Aber dadurch kann man frei und selbstständig arbeiten."

Langweilig wird die Ausbildung zum Tapezierer und Dekorateur bestimmt nicht. "Wir bauen auf unsere fünf Säulen. Vom Vorhangnähen über das Polstern, Tapezieren und Bodenverlegen bis zur Montage von Sonnenschutz und dem Verkauf sowie der Beratung. Und das alles vom kleinen Privatkunden bis hin zu Großprojekten in Hotels oder Restaurants. Selbstständig arbeiten zu können, ist also das Um und Auf", hebt Corinna Kirchschlager hervor.

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