Geht es nach den Österreicherinnen und Österreichern, dann wollen viele ihr Eigenheim modernisieren beziehungsweise sanieren. Vor allem eine eigene PV-Anlage steht dabei hoch im Kurs, aber auch die energetische Sanierung.
Das Angebot an Fördermöglichkeiten in Österreich ist undurchsichtig
Das Problem: Es gibt so viele verschiedene Förderungen, dass viele Menschen sich nicht auskennen und wissen, welche für sie infrage kommt. Das ist kurz gefasst das Ergebnis eines repräsentativen Stimmungsbarometers des Marktforschungsinstituts Marketmind im Auftrag von Baumit, das diese Woche präsentiert wurde.
Die Studie entstand vor dem Hintergrund, dass die thermische Gebäudesanierung laut IIBW-Monitoring 2023 seit dem Jahr 2015 bei rund 1,5 Prozent stagniert. Um den Gebäudesektor bis 2040 klima- und somit zukunftsfit zu bekommen, ist eine jährliche Sanierungsrate von rund drei Prozent notwendig. Marketmind hat nun Einstellungen, Meinungen und Motive bei Ein- und Zweifamilienhausbesitzerinnen und -besitzern in Österreich, deren Haus vor 1995 errichtet wurde, rund um das Thema Gebäudesanierung evaluiert.
Um eine repräsentative Abbildung zu bekommen, wurde ein zweistufiges Auswahlverfahren angewendet. Ergebnis: 33 Prozent der Bevölkerung ab dem 18. Lebensjahr besitzen ein Haus (mit), das vor 1995 errichtet wurde. Interessantes Detail: Vier von zehn Hausbesitzern (39,2 Prozent) sind 60 Jahre und älter, zwei von zehn gehören der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre an.
Die finanzielle Situation der relevanten Zielgruppe hat sich in ganz Österreich, mit Ausnahme von Wien, laut Studie innerhalb der vergangenen fünf Jahre verschlechtert. Österreichweit hat mehr als die Hälfte der potenziellen Sanierungshaushalte weniger als 15.000 Euro an Ersparnissen zur Verfügung. Ein Viertel der Befragten beziffert seine Finanzreserven mit 15.000 bis 49.000 Euro. "Hier wird die Bedeutung des Sanierungsbonus und weiterer kombinierbarer Förderungen durch Bund und Land offensichtlich, die jetzt auch mit geringen Ersparnissen wichtige Investitionen möglich machen", betonte Georg Bursik, Geschäftsführer Baumit GmbH.
Bei der Bereitschaft, in das Eigenheim zu investieren, liegt die Fassade knapp hinter Photovoltaik
Nicht ganz ein Viertel (24 Prozent) der Hausbesitzerinnen plant in den kommenden fünf Jahren in eine Photovoltaikanlage und knapp ein Fünftel (19 Prozent) in die Sanierung der Außenfassade zu investieren. Vor allem jüngere Zielgruppen bis 45 Jahre erkennen demnach die Wichtigkeit, die Gebäudehülle entsprechend zu dämmen. Niederösterreich, Burgenland, die Steiermark und Kärnten führen hinsichtlich Sanierungsbereitschaft im Bundesländervergleich.
Nach der Fassade folgen im Ranking der Plan für einen - in manchen Fällen bereits durchgeführten - Heizungstausch (18 Prozent), der Fenstertausch (17 Prozent) und schon etwas abgeschlagen eine Dachsanierung (13 Prozent).
Einsparung von Energie ist Hauptgrund für Sanierung
Die Senkung des eigenen Energieverbrauchs - und im Zuge dessen auch die Einsparung von Energiekosten - ist aus Sicht der befragten Hausbesitzer Hauptargument für eine thermische Fassadensanierung. Energiekosten zu sparen und den Energieverbrauch zu senken bilden ganz klar die wichtigsten Argumente.